TORII
2019
Dem Shintoismus und dem Buddhismus, die am weitesten verbreiteten
Religionen Japans, begegnete ich überall im Land. Schreine und Torii, die traditionellen
japanischen Tore, die den Eingang eines Shinto-Schreins symbolisieren und den
Übergang von profanen zu sakralen Räumen bilden, lassen sich an den
entlegensten Orten Japans wiederfinden. Selbst im Pazifik entlang der Küste, hoch
oben auf dem Fuji und in den dichten, unbewohnten Wäldern außerhalb der Großstädte
sind die Torii keine Seltenheit.
Um jedem Torii den nötigen Raum für eine dominante Präsenz zu geben
und gleichzeitig eine schlichte, minimalistische Bildwirkung zu erzielen,
habe ich zum Fotografieren starke Neutraldichtefilter verwendet, die mir
halfen Belichtungszeiten von fünf Minuten und länger zu erreichen um alle
störenden Elemente im Foto verschwinden zu lassen. Je länger die Belichtungszeit
desto deutlicher verschwammen vorhandene Wellenstrukturen des aufgewühlten
Pazifik um selbst dem kleinsten, störenden Bildelement die Chance zu nehmen vom
wichtigen Hauptmotiv abzulenken.
Die komplette Reihe liegt mir sehr am Herzen, da ich aus einem
undefinierbaren Grund eine sehr emotionale Verbindung zu den Torii verspüre.
Umso mehr freut es mich, dass
die Fotos dieser Serie den 1. Platz der
Sony World Photography Awards in der Kategorie
Landschaft belegen konnten.