Das neue SAMYANG AF 24/1,8 FE im Test


© Samyang Optics

Meine Zeit als Markenbotschafter für den koreanischen Objektivhersteller SAMYANG neigt sich, nach einem Jahr voller spannender Testmöglichkeiten der unterschiedlichsten Objektive, langsam dem Ende zu. Aber wie heißt es so schön? Das Beste kommt immer zum Schluss! Mit dem AF 24/1,8 FE schickt SAMYANG ein weiteres lichtstarkes Mitglied der Tiny-Reihe, das speziell für spiegellose Sony Alpha E-Mount Kameras entwickelt wurde, ins Rennen. Da mich die bereits erhältlichen Brennweiten dieser Reihe, das AF 35/1,8 FE, das AF 45/1,8 FE und das AF 75/1,8 FE, schon nach kurzer Zeit aufgrund überzeugender Qualitäten hinsichtlich ihrer hervorragenden Abbildungsleistungen überzeugt haben, bin ich zuversichtlich, dass auch diese Festbrennweite überzeugende Ergebnisse abliefern wird um in Zukunft vielen ambitionierten Landschafts-, Architektur- und Astrofotografen treue Dienste zu leisten.

Details
Auf den ersten Blick wirkt dieser Neuzugang im Hause SAMYANG mit einer Länge von 71,5 mm und einem Durchmesser von 65,0 mm eher unscheinbar, wobei man dieses Objektiv nicht vorschnell abstempeln sollte. Mit seiner kompakten Größe und dem geringen Eigengewicht von nur 230,0 g kann das AF 24/1,8 FE besonders auf spiegellosen Kameras alle Trümpfe ausspielen um mobil und flexibel einsetzbar zu sein. Die optische Erscheinung stellt dank Gewichts- und Platzersparnis nicht nur eine Erleichterung hinsichtlich der Mobilität dar.
Die fotografischen Möglichkeiten erweitern sich zudem noch durch zusätzliche Features, wie einer geringen Naheinstellgrenze von nur 19,0 cm.

Die ersten Testschüsse überzeugen. - f/1,8 | 0,6 s | ISO 50 | 24,0 mm

Die Ankündigung von SAMYANG zur Veröffentlichung des neuen AF 24/1,8 FE verspricht neben einem weichen, natürlich wirkenden Bokeh, eine durchgängige Bildschärfe ab einer maximalen Blende von f/1,8, die selbst an Bildrändern und Ecken keine Verluste aufweisen soll. Durch die hohe Lichtstärke von 1:1,8 gelangt selbst während dunkler Aufnahmesituationen in Innenräumen und ohne Verwendung eines Blitzes ausreichend viel Licht auf den Sensor um Fotos aus freier Hand schießen zu können.

Eindruck
Schon beim fotografieren der ersten Aufnahmen beweist SAMYANG, dass in der Vorankündigung nicht zu viel versprochen wurde. Die ersten schnellen Testschüsse überzeugen durch die saubere und knackscharfe Abbildung der Motivdetails, die ich diesem kleinen Leichtgewicht nicht unbedingt zugetraut hätte. Außerdem lässt sich durch Verwendung einer offenen Blende schon jetzt ein gleichmäßiges Bokehs erahnen. Diesen Objektiveigenschaften werde ich mich jedoch zu einem späteren Zeitpunkt widmen.

Erster Schnappschuss in der Stadt. - f/14,0 | 261,0 s | ISO 50 | 24,0 mm | ND 4,5 + GND 0,9 soft

Auch die Filterliebhaber unter den Fotografen kommen nicht zu kurz. Sie erhalten natürlich auch beim AF 24/1,8 FE die Möglichkeit alle gängigen Schraubfiltertypen und Filterhaltersysteme mit einem Gewinde von 58,0 mm vor das Objektiv zu setzen um sich beispielsweise den Langzeitbelichtungen zu widmen.
Zur Maximierung der Benutzerfreundlichkeit beim Fotografieren des Nachthimmels wartet der Neuzugang mit einer neuen Funktion, dem Astro-Focus-Modus, auf. Die Details und Einsatzmöglichkeiten dieser neuen Funktion werde in diesem Testbericht natürlich genauso thematisieren wie alle obligatorischen Objektivmerkmale, wie die Beurteilung der Bildschärfe und möglicher Abbildungsfehler wie Abschattungen, Randunschärfen und chromatischen Aberrationen. Da viele Fotografen eine saubere Abbildung von Blendensternen mit in ihre Kaufentscheidung einfließen lassen, werde ich auch dieses Thema genauer unter die Lupe nehmen.

Lieferumfang
Geliefert wird dieses Leichtgewicht in einem schwarzen Hardcase, das der schmutzfreien und sicheren Aufbewahrung des Objektivs dient. Aufgrund eigener Erfahrungen kann ich bestätigen, dass das Objektiv im mitgelieferten Hardcase selbst Stürze aus einer Höhe von 150,0 cm unbeschadet übersteht.
Außerdem im Lieferumfang enthalten ist eine abnehmbare Gegenlichtblende um Streulicht und Linsenreflexionen zu vermindern, was einer besseren Bildqualität zu Gute kommt.

Optik und Haptik
Neben der bereits erwähnten Länge und des geringen Eigengewichts der neuen Festbrennweite, deren komprimierte Eigenschaften alle Objektive der Tiny-Reihe auszeichnen, bietet die matte, leicht zu greifende Oberfläche dank lasergravierter Schrift eine bessere Lesbarkeit der Einstellmöglichkeiten und wirkt sich u.A. durch diese kleinen Details wesentlich komfortabler auf die Handhabung des Benutzers aus.
Auch in Sachen Reinigung und Pflege haben die Entwickler bei SAMYANG mitgedacht. Das AF 24/1,8 FE verfügt mit dem SAMYANG Weather Sealing über eine Art Wetterversiegelung in Form von Gummilippen im Objektiv und am Bajonett, um die Linse vor leichtem Staub, Regen und Schnee zu schützen und somit die Möglichkeit großartiger Fotos auch bei weniger perfekten Aufnahmebedingungen zu bieten.

Das Leichtgewicht überzeugt auch im Architekturbereich. - f/10,0 | 252,0 s | ISO 50 | 24,0 mm | ND 4,5 + GND 0,9 soft

Brennweite
Mit einer Brennweite von 24,0 mm und einem Bildwinkel von 83,7° im Vollformat und 60,9° im APS-C-Format befindet sich das SAMYANG AF 24/1,8 FE gerade noch so im Brennweitebereich der Weitwinkelobjektive und eignet sich dadurch besonders zur Verwendung in der Landschafts-, Stadt- und Architekturfotografie. Für das nächtliche Fotografieren des Sternenhimmels ist der Bildwinkel natürlich nicht ideal, da sich ein weiterer Winkel zur größeren Erfassung des Himmels besser eignet, aber sind keine riesigen Flächen für den Himmel vorgesehen, ist die Linse auch nachts ein hilfreicher Begleiter.

Durch die geringe Naheinstellgrenze ergeben sich viele neue Möglichkeiten. - f/1,8 | 0,6 s | ISO 50 | 24,0 mm

Naheinstellgrenze
Die geringe Naheinstellgrenze von nur 19,0 cm, die bei Objektiven die kürzeste Distanz zwischen der Sensorebene und dem Motiv bezeichnet um ein Element scharf abbilden zu können, ermöglicht dem Benutzer außerdem das Fotografieren in beengten Situationen und von kleinen Motiven, für die sich das Objektiv nahe am Wunschmotiv befinden muss.Trotz fester Brennweite, die so manchem Fotografen auf den ersten Blick einschränkend und voller Kompromisse erscheinen mag, bieten sich auch mit einer festen Brennweite die zahlreichen, kreativen Möglichkeiten eines Zoomobjektivs um die eigenen fotografischen Vorstellungen erfolgreich umzusetzen und zeitgleich das fotografische Auge durch das bewusstere Komponieren der Bildelemente zu schulen. Ein weiteres Argument, das für viele Festbrennweiten spricht, ist die deutlich bessere Abbildungsleistung dieser Objektive, die einen Großteil der auf dem Markt erhältlichen Zoomobjektive qualitativ ohne Probleme in die Tasche stecken.

Bildschärfe
Neben äußeren Eigenschaften, die besonders Transport, Handhabung und Praktikabilität beeinflussen, sind die Eigenschaften besonders interessant, die sich mit der Abbildungsleistung befassen.

Langzeitbelichtung der Sechserbrücke - f/8,0 | 555,0 s | ISO 100 | 24,0 mm | ND 4,5 + GND 0,9 soft

Die Qualität der Bildschärfe und Detailwiedergabe steht und fällt mit dem Erfolg einer Linse, wobei ich mir schon vor dem ersten Test ziemlich sicher war, dass das neue AF 24/1,8 FE den anderen Festbrennweiten der Tiny-Reihe in nichts nachstehen wird.
Alle im Objektiv verbauten und durch das SAMYANG-eigene Ultra Multi Coating (UMC) vergüteten Glaslinsen sollen laut Hersteller kristallklare, hoch aufgelöste Bilder von der Mitte bis zum Rand, selbst beim offenblendigen Fotografieren mit f/1,8, liefern. Ich muss zugeben, dass die Erwartungen nach solchen Versprechungen ziemlich hoch sind.

Eine kompromisslose Bildschärfe ist besonders in der Landschafts- und Architektur dann gefragt, wenn große, weite Szenen oder Bauwerke innen und außen mit geschlossener Blende ab f/8,0 oder höher fotografiert werden, die sich durch eine gleichmäßige Schärfe von vorn nach hinten auszeichnen und überzeugen müssen. Leichte, oder manchmal auch sehr deutlich erkennbare Randunschärfen, die meist mit leichten Randabschattungen, sogenannten Vignettierungen, einhergehen, lassen sich vor Allem im (Ultra-)Weitwinkelbereich beobachten, da sich die starke Linsenkrümmung dieser Brennweiten negativ auf die Bildqualität auswirken kann. Eine zum Bildrand hin abnehmende Bildschärfe ist die wahrscheinlich bekannteste negative Objektiveigenschaft mit der einige Fotografen zu kämpfen haben. Die technische Entwicklung vieler Objektivtypen macht große Fortschritte, sodass Weitwinkelobjektive mit deutlich erkennbarer Randverzeichnung, kaum noch produziert werden. Im Idealfall bildet das Objektiv die Bildinhalte Bildrändern und Ecken genauso scharf ab wie die Elemente, die sich in der Bildmitte befinden.
Das Bildbeispiel der Berliner Sechserbrücke bestätigt bei Betrachtung der ungeschärften Bilddatei in Originalgröße meinen ersten Eindruck über die überzeugende Abbildungsleistung dieser Linse.

Wie bereits vom Hersteller SAMYANG versprochen, reicht die Bildschärfe der Elemente bei einer Blendeneinstellung von f/8,0 durchgängig von den Büschen des linken Vordergrundes über die Brückentürme und weiter entfernten Gebäude der Bildmitte bis zu den Wohnblöcken des rechten Bildrandes.
Genauso überzeugend wie die Bildschärfe ist die Abbildungsleistung der vielen Details, die selbst im dunstigen Hintergrund des Fotos noch klar erkennbar sind.

Blendensterne
Durch das Öffnen und Schließen der Blende wird neben der Größe des darzustellenden Schärfebereichs außerdem die Abbildung natürlicher oder künstlicher Lichtquellen, wie der Sonne oder Straßenlaternen, beeinflusst.

Klassischer Sonnenstern. - f/16,0 | 1/100 s | ISO 100 | ISO 50 | 24,0 mm

Beim Fotografieren mit geschlossener Blende können sich diese Lichtquellen zu einem  sogenannten Sonnen- oder Blendenstern formen, der sich in der Landschaftsfotografie besonderer Beliebtheit erfreut.
Ein ähnlicher Effekt lässt sich beim Zusammenkneifen der Augen in Richtung einer hellen Lichquelle wahrnehmen. Einzelne Strahlen, die von der Lichtquelle wegführen, werden sichtbar und erinnern an die Form eines Sterns. Dieses Prinzip findet sich in jedem Kameraobjektiv wieder, wobei die Form der Sterne und die Struktur und Anzahl der Zacken stark von der Anzahl der Blendenlamellen abhängt, die im Objektiv verbaut sind.

Durch die 9 abgerundeten Blendenlamellen des neuen AF 24/1,8 FE lassen sich in den Testaufnahmen die deutlich sichtbaren Zacken schon ab einer Blende von f/8,0 erkennen, die bei der maximal geschlossenen Blende von f/22,0 einen akzeptablen Sonnenstern mit 18 Strahlen formen.

INFO: Die Anzahl der Lamellen
Die unterschiedlichen Blendensterne resultieren aus der Anzahl der Blendenlamellen. Eine gerade Lamellenanzahl erzeugt genauso viele Strahlen wie Lamellen verbaut wurden wohingegen sich die Anzahl der Strahlen bei ungerader Lamellenzahl verdoppelt. Acht Blendenlamellen bilden also einen Stern mit acht Strahlen ab, während sieben Lamellen 14 Strahlen wiedergeben. Mit zunehmender Blendenzahl (also kleinerer Blende) wird die Sternbildung umso markanter, wobei viele Objektive ausgeprägte Blendensterne erst ab Blende f/16,0 darstellen. Zudem formen abgerundete Blendenlamellen tendenziell unschönere Sterne.
Die Linsenkonstruktion ist von zentraler Bedeutung bei der Wahl des passenden Objektivs, da viele Objektive aufgrund der variierenden Anzahl verbauter Blendenlamellen dieselbe Aufnahmesituation unterschiedlich abbilden können.

Mit einem anderen Objektiv aufgenommene Beispielaufnahme. - f/1,8 | 1/640 s | ISO 80 | 50,0 mm

Chromatische Aberrationen
Und wieder steckt der Teufel im Detail. Unter chromatischen Aberrationen, oft auch als Dispersion bezeichnet, versteht man einen häufig anzutreffenden Abbildungsfehler bei dem die Farben durch die Linse falsch gebrochen werden und zu einer Unstimmigkeit am Fokuspunkt führen, an dem sich die Farben nicht wie gewünscht kombinieren.
Die Beispielaufnahme zeigt deutliche Aberrationen in Form von roten oder grünen Farbrändern, die besonders an den Motivkanten des Bildes auftreten und, je nach Objektiv, durch offenblendiges Fotografieren im Gegenlicht begünstigt werden. RAW-Dateien mit schwachen chromatischen Aberrationen lassen sich mit Entwicklungsprogrammen wie Photoshop und Lightroom problemlos korrigieren. Aussichtsloser wird das Entfernen bei stärker auftretenden Aberrationen, sodass solche Abbildungsfehler am Besten von Anfang an vermieden werden sollten.

Ausschnitt der Goldelse bei offener Blende und Sonne von rechts. - f/1,8 | 1/8000 s | ISO 50 | 24,0 mm

Auch hier hat mich das AF 24/1,8 FE sofort überzeugt. Im Ausschnitt des Beispielfotos zeigen sich selbst mit bei Einstellung einer offenen Blende von f/1,8 im Gegenlicht keine farbigen Kanten entlang der Berliner Goldelse.
Chromatische Aberrationen treten bei jeder Linse auf und werden sich mit Sicherheit auch nicht bei Verwendung dieses Objektivs ausschließen lassen aber anhand meiner Testaufnahmen ließen sich bis jetzt keine chromatischen Aberrationen erkennen.

Bokeh
Ein weiches Bokeh fließt auf der Suche nach einem neuen Objektiv durchaus berechtigt in die Kaufüberlegungen vieler Fotografen ein, da die meisten Objektive sehr ähnliche Ergebnisse abliefern was die Bildschärfe betrifft, aber auf unterschiedliche Weise unscharfe Bereiche abbilden.
Neben den insgesamt neun abgerundeten Blendenlamellen des AF 24/1,8 FE bestimmen vor Allem dessen Abbildungseigenschaften die optischen Eigenschaften des Bokeh-Effekts. Das vom Japanischen Wort boke (ボケ) abstammende Bokeh lässt sich, grob erklärt, als natürliche Hintergrundunschärfe definieren, die durch offenblendiges Fotografieren mit einem lichtstarken Objektiv dargestellt wird und die ästhetische Qualität der unscharfen Bildbereiche bestimmt. Auf ein ansprechendes Bokeh wird besonders in der Portraitfotografie großen Wert gelegt, da sich das Fotomodell mit Hilfe des Bokeh-Effekts wirkungsvoll vom Hintergrund lösen lässt. Auch in der Makrofotografie finden sich zahlreiche, beliebte Objekte, wie Pflanzen oder Insekten, die durch das abgebildete Bokeh besser in Szene gesetzt werden können.
Bei genauer Betrachtung dieses Objektivmerkmals geht auch dieser Punkt an das AF 24/1,8 FE, da die abgerundeten Lamellen der Blende, ansprechende, runde und softe Highlights im Bokeh dieser Linse erzeugen und für eine gleichmäßige, sauber dargestellte Unschärfe sorgen.

Custom Switch
Wie in den Vorgängermodellen, hat SAMYANG auch im AF 24/1,8 FE einen programmierbaren Custom Switch Schalter am Objektiv angebracht, der das komfortable Schalten zwischen zwei Einstellungen ermöglicht um die Arbeit beispielsweise in ungünstigen Lichtsituationen durch intuitivere Abläufe zu erleichtern.

Der programmierbare Custom Switch Schalter ist u.A. mit dem neuen Astromodus belegbar und erlaubt die Wahl zwischen zwei verschiedenen Einstellungen. Bei Verwendung des Astromodus kann dieser beispielsweise mit dem manuellem Fokus belegt werden wobei sich auch andere Modi wie die manuelle Blende oder die automatische Blende frei auf beide Schalterpositionen verteilen lassen. Laut SAMYANG werden in Zukunft weitere Funktionen durch Firmware-Updates hinzugefügt.

Focus Hold Button
Mit dem AF 24/1,8 FE meldet sich SAMYANG neben altbewährten Funktionen auch mit einem Novum zurück, das besonders Einsteiger, aber auch Fortgeschrittene Astrofotografen interessieren dürfte. Die richtige Fokuseinstellung, wie die Position Unendlich, lässt sich problemlos selbst kalibrieren, abspeichern und wieder überschreiben um bei Bedarf per Druck auf den Focus Hold Button automatisch auf die gewünschte Position scharf gestellt zu werden. Der seitlich am Objektiv angebrachte LED-Indikator signalisiert eine erfolgreiche Fokussierung durch ein grünes Licht.

Der folgende von SAMYANG bereit gestellte Clip verdeutlicht die Funktion und Handhabung des neuen Focus Hold Buttons und veranschaulicht praktische Vorteile, die wesentliche Erleichterungen beim Fokussieren mit sich bringen.

Dieser neue Button dürfte allerdings eher für Fotografen interessant sein, deren Kamera kein Focus Peaking anbietet, da sich die gewünschten Bildschärfe durch Aktivierung des Focus Peakings im Kameramenü genauso leicht einstellen lässt.Je nach Bedarf lässt sich der Focus-Hold-Button über die Menüeinstellungen der Kamera auch mit anderen Funktionen, wie dem Augenerkennungs-Autofokus belegen, in dem das Objektiv kontinuierlich auf Augen von Mensch oder Tier fokussiert und scharf stellt. Durch anschließendes Betätigen des Focus Hold Button, sucht die Kamera den Bildausschnitt nach allen erkennbaren Augen ab, sodass das Objektiv zielsicher auf diese scharf stellen kann.
Bei Lieferung ab Werk ist der Focus Hold Button mit dem AF-Lock belegt, der die aktuell eingestellte Schärfe bei gedrücktem Knopf fixiert.

Autofokus
Der Autofokus wird in diesem Objektiv von einem linearen Schrittmotor (LSTM) angetrieben, der schnell, leise und präzise arbeitet, was sich aufgrund kontinuierlicher Scharfstellung besonders im Bereich der Videoaufnahmen bewähren soll, ohne dass die Aufnahmen durch Antriebsgeräusche des Motors gestört werden.

Zusammenfassung
  • Brennweite: 24 mm
  • Lichtstärke: f/1,8
  • Länge: 71,5 mm
  • Durchmesser: 65,0 mm
  • Eigengewicht: 230,0 g
  • Filtergewinde: 58,0 mm
  • Objektivanschluss: Sony E, Sony FE
  • Geeigneter Sensor: APS-C , Vollformat
  • Anwendungsbereich: Landschaft, Architektur, Astro, Reise

Fazit
Die Stärken des SAMYANG AF 24/1,8 FE liegen überraschender Weise in der überzeugenden Abbildungsleistung der Bildschärfe und der Details, die selbst an den Bildrändern kaum an Qualität verliert. Bis dato konnte ich außerdem weder auffällige chromatische Aberrationen noch sichtbare Vignettierungen an den Bildrändern erkennen. Einzig die Abbildung der geformten Blendensterne könnte noch etwas sauberer und schärfer sein, obwohl sich deren Qualität auch hier im oberen Bereich bewegt.
Für das geringe Gewicht und die kompakte Objektivgröße vergebe ich gern einen weiteren Pluspunkt.
Was mich durchaus neugierig gemacht, und nach einigen Fotosessions auch überzeugt hat, sind die speziellen Erleichterungen teils ziemlich kniffliger Abläufe, die mir Custom Switch Schalter und Focus Hold Button bieten. Bei der Entwicklung beider Funktionestasten haben die Hersteller bei SAMYANG bestehende Probleme aufgegriffen um die technischen Vorgänge des Fotografieren zu erleichtern. Diese Erleichterungen bieten einen großen Mehrwert an unbeschwertem Fotospaß und schaffen Platz für die kreativen Aspekte der Fotografie.
Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 499,00 € bringt SAMYANG erneut ein konkurrenzfähiges Objektiv auf dem Markt, das durch ein gesundes Preis-Leistungsverhältnis in Zukunft wohl noch eine Menge motivierter Fotografen glücklich machen wird.
Erhältlich u.A. bei Samyang Lens Global und in jedem gut sortierten Fotofachhandel.

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