Die Interaktive Checkliste - Ratgeber für das richtige Fotoequipment
Durch Idealo bin ich auf zwei Checklisten aufmerksam geworden, die empfehlenswertes Foto-Equipment für die DSLR und die DSLM zeigen.
Das hat mich dazu gebracht, in diesem Beitrag meine eigenen Erkenntnisse, die ich mit meinem bisherigen und aktuellen Fotoequipment gewonnen habe, mit den Lesern zu teilen. Aufgrund jahrelanger Erfahrungen weiß ich, wie wichtig und hilfreich es sein kann von Erlebnissen anderer Fotografen zu profitieren um den eigenen fotografischen Weg erfolgreich zu beschreiten.
Jeder Fotograf fängt mal klein an. Dafür braucht sich Niemand zu verstecken. Die richtige Kamera und die optimalen Objektive auf die fotografischen Bereiche abzustimmen kann besonders für Einsteiger komplizierter sein als zuerst angenommen. In meiner Einsteigerzeit handelte ich oft nach dem Motto "Probieren geht über Studieren."
Wichtig ist vor allem, dass sich Fotoeinsteiger bewusst machen, dass es nicht den "perfekten" und "besten" Kamerahersteller gibt, sondern dass alle Marken und selbst deren unterschiedliche Modelle je nach Anwendung ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen. Nicht der Hersteller ist das Wichtigste Kriterium für den Kauf einer Kamera. Zu allererst stehen Spaß, Motivation und das Entwickeln eines fotografischen Auges im Fokus. Die Kamera mit allen ihrem Zubehör ist "nur" das Werkzeug, das uns hilft die Bilder zu fotografieren, die in unseren Köpfen reifen.
Ich bin ganz zu Beginn meines fotografischen Werdegangs durch eine Anzeige in einer Tageszeitung auf eine günstige analoge Canon EOS 300 mit einem 28-90 mm Objektiv aufmerksam geworden, die ich mir nach einer kurzen Begutachtung und ohne Vorkenntnisse von dem Käufer abgeholt habe. Nach einigen kurzen Versuchen mit einer kleinen Kompaktkamera eines Freundes konnte ich jetzt also eine analoge Kamera mein Eigen nennen, die mir im ersten Jahr geholfen hat heraus zu finden wohin ich möchte und in welchen Bereichen ich in Zukunft aktiv fotografieren möchte.
Ein Jahr später habe ich mein erspartes Geld in eine neue Canon EOS 300D investiert, da der Sprung in die digitale Welt dringend notwendig war um meine Fotos schneller und effektiver entwickeln und auf unterschiedlichen Fotoplattformen im Internet zeigen wollte.
Meine Heimat hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon im Bereich der urbanen Fotografie und Landschaftsfotografie gefunden. Ich habe schnell gemerkt, dass die Canon EOS 300D mich zwar über Monate zufrieden gestellt und weitergebracht hat aber ich sie bereits nach kurzer Zeit an ihre Grenzen trieb.
Mit 6,3 Megapixeln und einer Brennweite von 28-200 mm, die nicht optimal auf die Landschaftsfotografie ausgerichtet sind, war ich hinsichtlich der mangelnden Bildqualität und der Beschränkung meiner fotografischen Möglichkeiten schnell frustriert und unzufrieden. Zudem wollte ich mich mehr mit dem Drucken meiner Fotos beschäftigen und eine Kamera mit nur 6,3 Megapixeln ermöglicht leider keine großformatigen Fotodrucke ohne qualitative Kompromisse einzugehen.
Also habe ich mich nach dem Lesen einiger Testberichte und einem intensiven Gespräch mit dem Händler meines Vertrauens kurzerhand für die Canon EOS 5D Mark II entschieden.
Der Sprung zur Vollformatkamera und einem zu dieser Zeit einigermaßen akzeptablen Rauschverhalten hat mich schnell begeistert, motiviert und vorangetrieben.
Mit dem Canon EF 24 - 105 mm f/4,0 habe ich meinen Brennweitebereich weiter auf die Landschaftsfotografie abgestimmt, wobei auch hier noch eine kürzere Brennweite im Ultra-Weitwinkelbereich fehlte, da mir die Bildausschnitte meiner Lieblingsmotive immer noch zu klein und eng waren.
Mein nächstes Objektiv sollte also ein Ultra-Weitwinkel des Herstellers Sigma werden. Mit 10-20 mm konnte ich den speziellen Weitwinkeleffekt wunderbar nutzen und vor allem auch große und weite Szenen ohne Einschränkungen in der Wahl des Bildausschnittes fotografieren, so wie ich sie wahrnahm.
Da ich meine Fotografie immer wieder verbessern möchte um mich weiter zu entwickeln habe ich nach einer gewissen Zeit festgestellt, dass das Preis-Leistungsverhältnis beim Kauf des Sigma 10-20 mm zwar sehr fair und korrekt war aber die Bildqualität nicht mehr meinen Ansprüchen genügte. Eine auffallende Randunschärfe und ein leicht unscharfer Look selbst in der Bildmitte brachten mich zu dem Entschluss in ein Originalobjektiv von Canon, dem EF 16-35 mm f/4,0, zu investieren. Mit einer genaueren Detailabbildung und der angepriesenen knackigen Schärfe kam mir schnell die Erkenntnis, dass die Wahl des richtigen Objektivs hinsichtlich der Bildqualität essentiell ist, wenn ich Wert auf eine überzeugende Bildqualität legen möchte. Der qualitative Unterschied zum Vorgänger von Sigma war in meinen Augen gigantisch und eine kleine Offenbarung, sodass ich diesen Schritt nicht bereut habe.
Nach ca. 6 Jahren der fotografischen Weiterentwicklung und einer intensiven Nutzung meiner Kamera stieß ich mit der Canon EOS 5D Mark II auch hier irgendwann an meine Grenzen. Mittlerweile habe ich auch an der Architekturfotografie Gefallen gefunden, sodass ich die Wahl meiner Objektive bis jetzt nicht bereut habe. Im Vergleich mit den Kameras befreundeter Fotografen schnitt meine Kamera jedoch besonders im Rauschverhalten und im Dynamikumfang sehr schlecht ab. Da ich begonnen habe mich mit der Fotografie von Sternen und der Milchstraße zu beschäftigen musste ich mit hohen ISO-Werten ab ISO 2000 arbeiten. Die Ergebnisse mit meiner Mark II waren jedoch nicht zufriedenstellend, da sie ab einem ISO-Wert ab ISO 640 bereits begann starkes Rauschen abzubilden.
Die Canon EOS 5D Mark II war damals schon eher als Studiokamera bekannt was mich noch mehr bestärkte mir eine für mich sinnvollere Kamera anzuschaffen.
Da der Hersteller Canon zu diesem Zeitpunkt noch keine überzeugende Alternative auf dem Markt anbot habe ich mich für einen Systemwechsel Light entschlossen. Nach mehrfachen Überlegungen und Abwägungen habe ich mich für die Sony a7rII entschlossen, die Mitte 2015 auf den Markt gebracht wurde. Sie wurde mit einem überzeugenden Rauschverhalten angepriesen, das selbst das nächtliche Fotografieren aus der Hand möglich machen sollte. Außerdem war der hohe Dynamikumfang für mich ein wichtiger Faktor, da ich besonders in der blauen Stunde Fotos schießen wollte, deren Tiefen und Lichter nicht sofort absaufen oder ausbrennen. Dank meines Fachhändlers des Vertrauens konnte ich die Kamera testweise benutzen, wobei mich neben den technischen Details auch die Haptik überzeugt hat. Ein absolutes Novum war der Sprung in den spiegellosen Bereich, was sich besonders im Eigengewicht und der Größe der Kamera zeigte. Nicht nur die Bildqualität überzeugte also, sondern auch Haptik, Größe und Gewicht. Die Vorteile weiterer Neuerungen wie dem digitalen Sucher habe ich mit der Zeit besonders zu schätzen gelernt.
Da ich meine Canon-Objektive mit Hilfe eines Adapters von Metabones ohne qualitativen Verlust weiter nutzen konnte, war der Umstieg von Canon auf Sony finanziell überschaubar und ohne schlechtes Gewissen möglich.
Gute drei Jahre habe ich mich mit dieser Kombination weiter entwickelt, wobei mir immer bewusst war, dass der Adapter von Metabones eine zusätzliche Fehlerquelle darstellt und bei einem Ausfall meine Objektive von Canon temporär unbrauchbar macht. Als der Adapter eines Tages tatsächlich während eines Shootings ausfiel habe ich kurzerhand beschlossen auch meine Objektive auf Sony umzustellen.
Das Sony FE 16-35mm f/2,8 GM und das Sony SEL FE 24-105 mm f/4,0 G OSS leisten mir seit 2018/2019 treue Dienste und sind in Sachen Detailabbildung und Bildschärfe unschlagbar.
Um weiteren Ausfällen vorzubeugen entschloss ich mich 2018 mit einer Sony a6000 für eine kleine, kompakte Zweitkamera mit APSC-Sensor. Das dazugehörige Objektiv, ein Sony 16-50 mm f/3,5-5,6, deckte den Brennweitebereich ab, den ich zum Fotografieren vieler favorisierter Motive brauchte.
Dank eines namhaften Fotowettbewerbs habe ich im Jahr 2020 eine Sony a7r IV und ein Sony FE 50mm f1,2 GM Objektiv gewonnen, sodass ich meine bisherige Sony a7r II verkauft habe um mit dem Nachfolger weiter zu fotografieren. Der Sprung wäre nicht unbedingt notwendig gewesen, aber die Sony a7r IV überzeugt aufgrund ihrer 61 Megapixel durch aus in der Bildqualität und lässt großformatige Fotodrucke ohne qualitative Defizite problemlos zu.
Da ich nachts noch immer gern fotografiere habe ich ein paar Ultra-Weitwinkelobjektive wie das Samyang 14,0 mm f/2,8 und das Samyang 12,0 mm f/2,0 für die Sony a6000 in meine Objektivsammlung gebracht, deren Qualität in der Darstellung mir sehr gefällt. Sie punkten mit einer geringen Randunschärfe und einer überzeugenden Abbildungsleistung. Mit einer Lichtstärke von f/2,8 bzw. f/2,0 lässt sich der Sternenhimmel bei geöffneter Blende wunderbar fotografieren.
In den letzten 14 Jahren habe ich also versucht neben meiner Kamera, die ein brauchbares Rauschverhalten noch im High-ISO-Bereich und einen hohen Dynamikumfang im Vollformatbereich aufweisen sollte, auch meine Objektive auf die von mir bevorzugten fotografischen Bereiche abzustimmen.
Da ich meine Heimat mittlerweile in der Landschafts- und Architektur gefunden habe, bin ich auf Objektive angewiesen, die mir trotz eines weiten Bildwinkels klare und scharfe Fotos ohne Randunschärfen oder sonstigen qualitativen Mängeln ermöglichen. Das Sony FE 16-35mm f/2,8 GM und das Sony SEL FE 24-105 mm f/4,0 G OSS decken die von mir bevorzugten Brennweitenbereich perfekt ab.
Meine Informationen bezog ich i.d.R. direkt aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis aber auch von anderen Fotografen, die mir von ihren Erfahrungen berichtet haben.
Vor dem Kauf einer neuen Kamera war es mir generell immer wichtig, dass sich die Kamera gut in meinen Händen anfühlt. Die Haptik spielte neben dem optischen Design immer eine große Rolle für mich, da ich so oft wie möglich mit diesem Werkzeug arbeiten und es deshalb sehr gern in die Hand nehmen wollen muss.
Meine Checkliste
2007 - 2008
- Canon EOS 300
- Canon EF 28-90 mm f/4,0-5,6 2008
2009
- Canon EOS 300D
- Canon EF 28-200 mm f/3,5-5,6
2009 - 2015
- Canon EOS 5D Mark II
- Canon EF 24-105 mm f/4,0
2010 - 2013
- Sigma 10-20 mm
2013 - 2018
- Canon EF 16-35 mm f/4,0
2015 - 2020
- Sony a7r II
- Metabones Adapter Canon EF - E-mount
2018 - 2021
- Sony a6000
- Sony 16-50 mm f/3,5-5,6 2018
- Sony FE 16-35mm f/2,8 GM
2019
- Sony SEL FE 24-105 mm f/4,0 G OSS
2020
- Sony a7r IV
- Sony FE 50mm f1,2 GM
- Samyang 14,0 mm f/2,8
- Samyang 85,0 mm f/1,4
- Samyang 24,0 mm f/3,5 TS
- Samyang 12,0 mm f/2,0
2021
- Sony a6600
- Sony 18-135,0 mm f/3,5 - 5,6 OSS