Wie jeder von Euch momentan unschwer bemerkt ist der Sommer in vollem Gange. So schön der Sommer für Viele von Euch auch sein mag, macht er einigen Fotografen das Leben zur Hölle. Sonne morgens, Sonne mittags, Sonne abends bedeutet neben einer angenehmen Wärme (Temperaturen höher als 20 °C bezeichne ich übrigens nicht mehr als angenehm.) viel hartes und direktes Sonnenlicht. Klimawandel sei Dank.
Das geliebte, gleichmäßige Fotolicht lässt sich daher momentan nur in den Dämmerungszeiten morgens und abends nutzen. Tagsüber wäre eigentlich Flaute angesagt, gäbe es da nicht diese wunderbare Alternative, die sich gleichzeitig für neue Experimente eignet um die eigene fotografische Entwicklung voranzutreiben.
Bei dem Zauberwerkzeug handelt es sich um einen Infrarotfilter, mit dem sich besonders an sonnigen Tagen, durch das Fotografieren von Motiven im infraroten Lichtspektrum, der Realität entrissene Welten erschaffen lassen. Durch den sogenannten Wood-Effekt erscheint das Blattgrün der Bäume, Sträucher und Wiesen strahlend weiß, da das in den Pflanzen enthaltene Chlorophyll im infraroten Bereich transparent erscheint und das Licht am in der Pflanze enthaltenen Wasser reflektiert wird.
Der berliner Tiergarten mit all seinen alten Statuen und Denkmälern erscheint mir als bestens geeignetes Plätzchen um mich dieser Art der Fotografie zu widmen, da sich die im Gestrüpp und Buschwerk des Tiergartens versteckten Figuren, durch den eben beschriebenen Wood-Effekt, perfekt vom Rest der Umgebung lösen lassen. Unsichtbares wird sichtbar.
Die nächsten Monate stehen also voll im Zeichen der Infrarotfotografie um Euch weitere spannende Szenen zeigen zu können, die Euch sonst vielleicht verborgen geblieben wären.