Vorstellung des neuen M10-II Filterhalter von HAIDA


Einige von Euch erinnern sich sicher noch. Vor ungefähr 2,5 Jahren hat der chinesische Filterhersteller HAIDA den Markt mit dem innovativen M-10 Filterhalter von hinten aufgeräumt. Einige praktische Details, wie die neuartige Verwendung eines sogenannten Drop-In-Filters und den verringerten Abstand von der Filterscheibe zum Objektiv für einen minimal breiteren Bildwinkel, haben diesen Filter in Kürze unter Landschafts- und Architekturfotografen sehr beliebt gemacht.

Das neue Filterhaltersystem M10-II von HAIDA Foto: © Haida Filter

Natürlich war HAIDA in den letzten Jahren nicht untätig und hat sich an diversen Testberichten orientiert um Schwachstellen zu verbessern und den Filter im Ganzen weiter zu entwickeln. Das Ergebnis ist der neue M10-II Filterhalter, den ich Euch in diesem Testbericht vorstellen möchte.

Kurzbeschreibung des M10-Filtersystems

Schon von der ersten Generation des HAIDA M10-Filtersystems, das ich seit Januar 2020 ausschließlich nutze, war ich schnell begeistert. Im letzten Quartal des Jahres 2021 hat mir HAIDA den Nachfolger des beliebten M10-Filterhalters zur Verfügung gestellt um ihn ausgiebig zu testen. Generell ist der M10-Filterhalter nicht nur für die klassischen, quadratischen und rechteckigen Filter geeignet sondern auch für die sogenannten Drop-in-Filter, zu denen diverse Graufilter unterschiedlichster Stärken und ein Polarisationsfilter (CPL-Filter) gehören. Mit dieser praktikablen Innovation, die auch einhändiges Arbeiten beispielsweise mit Regenschirm ermöglicht, hat HAIDA den Filtermarkt im Sturm erobert. Ein großer Vorteil der Drop-In-Filter ist die Lichtundurchlässigkeit, dem wohl erbittertsten Feind der Langzeitbelichtungen.
Dieser Halter wurde außerdem in seiner Bauform optimiert, sodass es möglich ist mit den meisten Objektiven zwei, oftmals sogar drei Filter, bei einer Brennweite von 16 mm im Vollformat vignettierungfrei zu verwenden. Ein durchaus wichtiges Kriterium was die Bildqualität angeht.
Den Testbericht des ersten Filters findest Du hier: 

Zu den Optimierungen des Haltersystem gehören u.A. ein größerer Befestigungshebel und eine Feststellschraube. Foto: © Haida Filter

Schwachstellen und Verbesserungen
Wie so oft, haben die ersten Modelle i.d.R. kleinere Schwachstellen, die sich aber in den darauf folgenden Generationen erfahrungsgemäß ausbessern lassen. Der erste M10-Halter ist hier keine Ausnahme. Er lässt sich ohne Arretierung frei drehen um beispielsweise einen Verlaufsfilter korrekt einzustellen. Obwohl die Gefahr des Abrutschens vom Objektiv nur sehr gering ist, kam es in einigen Ausnahmefällen bereits vor, dass sich der Filterhalter versehentlich gelöst hat wenn er nicht richtig auf dem Adapterring befestigt wurde. Eine zusätzliche Feststellschraube schafft ab sofort mehr Stabilität und sichert den Halter vor einem versehentlichen Lösen vom Objektiv.

Ein weiteres Manko war in meinen Augen die Befestigung der Filterfächer um maximal drei Filterscheiben übereinander verwenden zu können. Das M10-Filtersystem wurde generell mit zwei angebrachten Fächern und einem Zusatzfach geliefert, dass manuell vom Benutzer mittels eines winzigen Schraubenziehers befestigt werden musste. Erfahrungsgemäß haben die Nutzer in vielen Fällen dieses Zusatzfach nicht angebracht, beiseite gelegt oder sogar verlegt. Erst im Falle des notwendigen Bedarfs wurde bemerkt, dass das Anbringen dieses Fachs durchaus Sinn macht wenn mehrere Filterscheiben miteinander kombiniert werden sollen. Die winzigen Schrauben waren leider bereits nach wenigen Drehungen mit dem unpraktischen Minischraubenzieher dermaßen ausgeleiert, dass ein erneutes An- oder Abschrauben nicht mehr möglich war. Auch hier hat HAIDA nachgebessert und aus den Schraubfächern nun Steckfächer gezaubert, die einfach übereinander gesteckt werden können und bombenfest halten. Der mühselige Einsatz des Schraubenziehers bleibt uns von daher ab sofort erspart.
Auch die Führung der Steckplätze selbst wurden verbessert, was ein leichteres Einschieben der quadratischen und rechteckigen Filter ermöglicht.

Die mitgelieferten Einschubfächer lassen sich beim neuen M10-II Filterhalter kinderleicht durch einfach Aufstecken wechseln. Mühsames Schrauben gehört ab sofort der Vergangenheit an.

Neue Funktionen
Obwohl der Halter der zweiten Generation auf den ersten Blick der ursprünglichen Version ähnelt, weist er ein paar wesentliche Unterschiede auf, die im Vergleich zu einer Verbesserung der kompletten Handhabung führen.

- Der neue Befestigungshebel
Der erste auffällige Unterschied ist der neu gestaltete Verriegelungsgriff. Beim ersten Filter wurde das Anbringen des Halters durch einen federnden Hebel, der am Adapterring herausgezogen werden mussten ermöglicht. Beim neuen Halter hat sich der Verriegelungsmechanismus komplett verändert und funktioniert jetzt genau umgekehrt. Der Hebel wird zum befestigen und Lösen jetzt nach innen gedrückt. Dieser Handgriff erscheint mir bei der Bedienung etwas sicherer als beim Vorgängermodell.

- Die Feststellschraube für mehr Sicherheit und Stabilität
Ein zusätzliches Absichern gegen ungewolltes Lösen und Herunterfallen des Filterhalters bietet der neue Verriegelungsknopf auf der gegenüberliegenden Seite mit dem der Halter in jedem Winkel arretiert werden kann um zu verhindern, dass er sich versehentlich dreht. Durch ein leichtes Drehen dieses Knopfes wird der Halter also auf beiden Seiten des Objektivs befestigt, was ein ungewolltes Lösen des Halters bei korrekter Bedienung unmöglich macht.

- Breiterer Schaumstoffring
Besonders gut gefällt mir der im Vergleich zum Vorgänger breitere Schaumstoffring, der den Spalt zwischen Filterscheibe und Filterhalter perfekt abdichtet um unerwünschtem Lichteinfall vorzubeugen. In der ersten Generation musste ich beim Einschieben der Scheibe genau darauf achten, dass die Filterenden oben und unten mit dem Schaumstoffring abschlossen. Auch dieser Kontrollblick gehört ab sofort der Vergangenheit an, da der breitere Schaumstoffring jetzt ein vertrauensvolleres Abdichten ohne ständige Kontrollblicke ermöglicht.

- Die verbesserten Einschubfächer
Das Design der Slots hat sich ebenfalls geändert. Es verfügt jetzt über ein einfaches, aber effektives Schnappverschluss-Design, mit dem Sie zwischen zwei oder drei Steckplätzen wechseln können, ohne dass ein Schraubendreher erforderlich ist.

- Optimierung des Polarisationsfilters
Auch am passenden Polarisationsfilter hat HAIDA gefeilt. Die Einkerbungen, die den Einsteckfilter an Ort und Stelle halten, bestehen mittlerweile aus Metall statt aus Kunststoff, was einen stabileren Gesamteindruck hinterlässt. Die Markierungen auf dem Filter selbst sind klarer, wodurch er viel einfacher zu lesen und zu identifizieren ist. Außerdem wurde das Drehrad auf der Oberseite des Filters vergrößert.
All diese kleinen, optimierten Änderungen erleichtern das Arbeiten mit diesem Filtersystem ungemein und machen es wesentlich effizienter.

Selbstverständlich lassen sich auch weiterhin die Adapterringe des Vorgängermodels verwenden. Auch die Drop-In-Filter sind die gleichen, dass der Kauf des neuen M10-II keinen kompletten Systemwechsel nach sich führt.

Die Schrift auf den neuen Filtern selbst (links) ist deutlicher, wodurch sie viel einfacher zu identifizieren sind. Außerdem wurde das Drehrad auf der Oberseite des Filters leicht vergrößert.

Anbringen und Entfernen des Filterhalters (im Vergleich zur Originalversion)
Eine der größten Neuerungen ist die Anbringung des M10-II Filterhalters am Adapterring. Anstatt den Hebel zu ziehen, muss er jetzt nach unten gedrückt werden. Bei der ersten Verwendung hatte ich meine Zweifel ob diese Änderung tatsächlich eine Verbesserung darstellt, weil mir die Anbringung des Original M10 am Adapterring ganz gut gefiel. Indem ich den Hebel einfach mit Daumen und Zeigefinger festhielt, konnte ich ihn einhängen und sofort los lassen. Das Befestigen oder Lösen des originalen M10-Filterhalters war also im Handumdrehen erledigt. Der neue Halter muss mit allen Fingern nach unten gedrückt werden, was ein sichereres Arbeiten gewährleistet. Der Haida M10-II Filterhalter kann durch einen Feststellknopf gegen ungewolltes Verdrehen und Abfallen gesichert werden. Die Verwendung des Knopfes ist nicht zwingend notwendig, um mehr Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten greife ich i.d.R. immer darauf zurück. Außerdem lassen sich gedrehte Verlaufsfilter damit wesentlich besser im gewünschten Winkel fixieren. Soll der Filterhalter wieder vom Adapterring entfernt werden, muss der Verriegelungsknopf zuerst gelockert werden. Ohne Übung und Kontinuität erscheint das zusätzliche Lockern des Knopfes erstmal umständlich, aber man gewöhnt sich schnell an den Handgriff, der kurzer Hand in Fleisch und Blut übergeht.

Der neue M10-II Filterhalter im Einsatz.

Verwendung des Haida M10-II in der Praxis
Den neuen HAIDA M10-II Filterhalter habe ich im Laufe der vergangenen Monate während meines Reisen nach Tschechien, Frankreich und Italien ausgiebig verwenden und testen können. Zuallererst ist das Verstauen eines Halters ein wichtiger Faktor für mich. Ich muss ihn schnell und problemlos erreichen können, sodass ich das dazugehörige Hardcase meist mit einem Karabinerhaken an meinem Rucksack befestigt habe. Ganz wichtig ist das kontinuierliche Abbauen des Halters vom Objektiv nach jeder Fotosession. Ich lasse ihn während des Transports im Rucksack oder außerhalb nie auf dem Objektiv, da ich immer die Befürchtung habe, dass er sich durch eine ungeschickte Bewegung lösen und abfallen könnte. Zudem ist das komplette System zusammengebaut etwas sehr unhandlich und klobig.

5 Minuten Belichtungszeit mit einem HAIDA NanoPro MC ND 4.5 und einem Verlaufsfilter GND 0,9 soft.

Das Sichern des Drehknopfs erscheint mir generell sehr sinnvoll, wenn der M10-II Filterhalter an auf einem Objektiv befestigt und eingestellt wurde. Besonders in Wassernähe fotografiert es sich mit dem Wissen, dass der Halter fest auf dem Adapterring sitzt, wesentlich entspannter. Natürlich ist das Feststellen ein zusätzlicher Handgriff, der mit etwas Zeit aber schnell zum automatischen Arbeitsablauf gehört.
Eine besondere Erleichterung beim Einschieben der Filterscheiben stellen die optimierten Filterfächer dar, da sich die Filter dank besserer Einschubschlitze leichter anbringen und einstellen lassen. Der vergrößerte Schaumstoffring zwischen Filterscheibe und Halter macht das Einschieben ebenfalls wesentlich leichter, da ich jetzt nicht mehr ständig kontrollieren muss ob die Filterscheiben optimal und lichtdicht abschließt.

Wie gewohnt achtet HAIDA mit dem im Lieferumfang enthaltenen Hardcase auf eine praktikable, sichere Aufbewahrung, die dazu optisch durchaus etwas her macht.

Lieferumfang
Der M10-II Filterhalter wird, wie gewohnt, in einer edlen, hellen und stabilen Verpackung, einem schwarzen Hardcase zur Aufbewahrung, mit Polarisationsfilter, passendem Adapterring und der dazugehörigen Adapterringkappe geliefert. Dazu kommen die verbesserten Einschubblöcke, die sich wahlweise als Doppelfächer oder Dreifachfächer schnell und leicht auswechseln lassen.

Fazit
Nach ausgiebigem Gebrauch kann ich bestätigen, dass der M10-II Filterhalter der zweiten Generation ein großartiges Update darstellt, den ich gern während meiner zukünftigen Reisen einen festen Platz in meinem Fotoequipment widmen werde.
Im Gesamten ist der HAIDA M10-II Filterhalter eine großartige Verbesserung gegenüber dem Originalhalter. Er wirkt robuster, halt- und belastbarer, da ein paar Elemente ab sofort nicht mehr aus Kunststoff, sondern aus Metall bestehen. Aufgrund der Vorteile und Optimierungen könnte sich ein Upgrade auf diesen Halter durchaus lohnen, selbst wenn sich der erste M10-Halter bereits in Deinem Besitz befindet. Allein die verbesserten Einschubfächer sind aufgrund der einfacheren Platzierung eine Überlegung wert.
Der M10-II Filterhalter lässt sich im deutschsprachigen Raum problemlos auf der Webseite von HAIDA Deutschland für 134,90 € bestellen.

Ein großer Dank geht an HAIDA für die Bereitstellung dieses neuen M10-II Filterhalters.

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